Diepersdorfer Ortschronik

Die ehemalige Gemeinde Diepersdorf, am Fuße des Moritzberges gelegen, ist seit 1978 im Zuge der Gebietsreform mit ihrem Ortsteil Scherau ein Bestandteil der Gemeinde Leinburg geworden. Mit insgesamt 1.967 Einwohnern (Stand 2002) ist Diepersdorf heute der bevölkerungsstärkste Ortsteil der "Großgemeinde".

Dokumente und Funde belegen, daß das Moritzberggebiet auf eine sehr lange Besiedelungsgeschichte zurückblicken kann.

  • Fund eines Bronzezeitlichen Grabes im Jahr 1965 an der "Petersbrücke" bei Diepersdorf. Alter ca. 3 Jahrtausende
  • 6. Jahrhdt. Planmäßige Besiedelung unseres Gebietes zuerst durch Bayern
  • 8. Jahrhdt. Später durch Franken. Mit letzteren kam auch der christliche Glauben.
  • 8. Jahrhdt. Vermutlich in dieser Epoche gründete der Franke Dietprecht am Fuße des Leinbürg - ursprüngliche Bezeichnung des Moritzberges - ein Eigengut. Der ursprüngliche Ortsname "Dieprehdesdorf" bedeutete soviel wie "bei Gehöft des Dietprecht".
  • 19.10.1079 wurde Diepersdorf erstmals urkundlich erwähnt.
    Kaiser Heinrich der IV beurkundete seinen Reichsritter Ebbo die Schenkung von 3 Bauernhöfen im Ort "Dieprehdesdorf" im "Nortgowe" (=bairischer Nordgau). Aus diesem Grunde wurde 1979 der 900. Geburtstag gefeiert.
  • 15. Jahrhdt. Die drei Dörfer Leinburg, Diepersdorf und Haimendorf werden in den Kirchenbüchern "Freidörfer" genannt, und hatten eine gemeinsame Verwaltung, die von 10 Männern, den sogenannten "Zehnern" geführt wurden. Vier kamen aus Leinburg, vier aus Diepersdorf und zwei aus Haimendorf.
  • 1504 Diepersdorf, zum Pflegamt Lauf gehörend, kommt im Landshuter Erbfolgekrieg zur "Freien Reichsstadt Nürnberg".
  • 1525 Diepersdorf gehört zur Pfarrei Leinburg, seitdem diese 1393 selbständig wurde. Die Stadt Nürnberg und das Markgrafentum Ansbach traten 1525 der Reformation bei. So kam es, dassin diesem Zusammenhang die Kirchengemeinde Leinburg evangelisch-lutherisch wurde. Die Diepersdorfer Kirchweih leitet sich allerdings von der Mauritiuskappelle am Moritzberg ab.
  • 1552 Jahrzehntelanger Streit um Einflussgebiete zwischen der Freien Reichsstadt Nürnberg und mit dem Markgrafentum Ansbach. Immer wieder handfeste Auseinandersetzungen zwischen den nürnbergischen Diepersdorf, Haimendorf und Leinburg zum einen und den ansbachischen Schönberg zum anderen, was im Jahr 1552 im Abfackeln vieler Häuser in Diepersdorf und Leinburg gipfelte.
  • 1796 wurde das Moritzberggebiet der preußischen Verwaltung unterstellt.
  • 08.09.1804 Eine königlich-preußische Teilungsurkunde vom 08. September 1804 regelt die Verteilung des bisher gemeinschaftlichen Landes an die nunmehr 3 selbständigen Gemeinden Leinburg, Diepersdorf und Haimendorf.
  • 03.09.1806 Annektion des Gebietes der ehemaligen "Freien Reichsstadt Nürnberg" durch Bayern
  • 1848 Übertragung der Verwaltung von Grundherrschaften an politische Gemeinden.
  • 27.02.1850 Verkauf der "Fürer-Schmiede" in diesem Zusammenhang an den Schmiedemeister Johann Jakob Sußner zu Diepersdorf
  • 1868 Errichtung des ersten Schulgebäudes
  • 1912 wurde das zweite Diepersdorfer Schulhaus mit Glockenturm und Uhr gebaut.
  • 1914-1918 Im ersten Weltkrieg sind 30 Söhne der Gemeinde Diepersdorf gefallen.
  • 1938 wurde die Staatsstraße durch unser Dorf erstmals geteert.
  • 1939-1945 Der zweite Weltkrieg forderte große Opfer von den Familien unserer Gemeinde.
  • 31.03.1944 schwerer Bombenangriff auf Diepersdorf
  • 16.04.1945 Kampflose Einnahme durch Soldaten des 157. US-Infanterieregiments von Lauf aus.
  • Nach 1945 Integrierung von Heimatvertriebenen hauptsächlich aus dem Sudetenland
  • 1953 gründeten die Gemeinden Diepersdorf, Leinburg und Haimendorf den Wasserzweckverband "Moritzberggruppe".
  • 23.09.1956 Wasserfest zur Fertigstellung des Wasserleitungssystems
  • 1957/58 Steinweg wurde als erste Ortsverbindungsstraße gebaut und kanalisiert. Abschnittsweise Verrohrung des Dorfbaches.
  • 1962 Der Kindergarten nahm seine Tätigkeit auf.
  • 1963 Einweihung Ehrenmal der beiden Weltkriege
  • 1964 letztmaliger Austrieb der Viehherde durch Kuhhirten.
  • 1966 Übergabe des neu gebauten Schulhauses
  • 1966/67 Firma Bolta nimmt Betrieb in Diepersdorf auf.
  • Seit 1969 praktizieren in Diepersdorf Ärzte
  • 13.01.1974 Einweihung des kirchlichen Gemeindezentrums in Diepersdorf durch Pfarrer Weinmeier
  • 29.11.1973 Inbetriebnahme der ersten Diepersdorfer Kläranlage.
  • 1974 Abschluss der Kanalarbeiten
  • 1977 Fertigstellung der Einfachturnhalle.
  • 25.-27.05.1979 Festbetrieb zum 900-jährigen Bestehen.
  • 1990 Abschluss weiterer Schulhauserweiterung und Erschließung Industriegebiets Kleeäckerstr.
  • 16.07.1995 Kirchenglockenweihe in Diepersdorf durch Pfarrer August Körner.
  • 08.10.1994 Einweihung neuer Kläranlage der Gemeinde Leinburg in Diepersdorf
  • 11.10.1997 Dreifach-Sporthalle in Diepersdorf eingeweiht.

Was die Statistik aussagt

Einwohnerzahlen
1815
338
(bei 50 Hausnummern)
1843
441
1878
479
1890
515
1910
702
1939
739
1946
961
1959
1000
1978
1560
1998
1894
2002
1967
20062101
Bürgermeister und Ortsvorsteher bis 1978
Konrad Sußner1818-1833Johann Haas1906-1915
Andreas Teufel1833-1842Johann Geiger1916-1924
Georg Schreimel1842-1848Hans Dümmler1925-1928
Johann Hofmann1848-1856Johann Geiger1928-1933
Wolfgang Maier1856-1865Stefan Nerreter1933-1945
Georg Distler1865-1869Konrad Teuber1945-1946
Johann Eichmüller 1870-1876Konrad Költsch1946-1948
Konrad Bräunlein1876-1881Hans Schramm1948-1960
Andreas Macher1882-1893Hans Dümmler1960-1969
Georg Nerreter1894-1905Georg Brinkmann 1970-1978

Nach oben